Laupheim ist der Zukunft ein Stück näher: In Untersulmetingen ist der Startschuss für den Ausbau des Breitbandnetzes gefallen.
In den kommenden vier Jahren soll das gesamte Stadtgebiet mit schnellem Internet versorgt werden.
Arbeiten vergangene Woche begonnen
"Turbo-Internet für alle!" steht auf dem Plakat am Ortseingang von Untersulmetingen.
Bis das Gigabit-Netz mit Turbogeschwindigkeit alle Haushalte erreicht, wird es noch ein bisschen dauern.
Aber immerhin, der offizielle Aufschlag ist mit dem Spatenstich am vergangenen Mittwoch gemacht.
Mit den tatsächlichen Arbeiten zur Verlegung der Leerrohre wurde im Untersulmetinger Gewerbegebiet zwei Tage zuvor begonnen.
"Schnelles Internet ist eines der Topthemen, die immer wieder an mich herangetragen werden. Daher bin ich sehr froh,
dass wir hier jetzt vorangekommen", sagt Oberbürgermeister Ingo Bergmann beim Spatenstich. Der Förderantrag für den
Breitbandausbau sei der erste, den er im Amt unterschrieben habe, so Bergmann. "Das ist die Infrastruktur, die wir stellen müssen.
Gut, dass wir hier loslegen können." Denn die Breitband-Versorgung sei für Firmen wie Privatpersonen gleichermaßen notwendig.
Investitionen von 20 Millionen Euro in vier Jahren
Gefördert mit Bundes- und Landesmitteln für das Programm "Graue Flecken" werden in den kommenden vier Jahren rund 20 Millionen
Euro im Stadtgebiet Laupheim, in Baustetten, Ober- und Untersulmetingen investiert. Im November 2022 hatte der Laupheimer
Gemeinderat den Breitband-Ausbau an die OEW Breitband GmbH übertragen.
Nun gilt es, die Leitungen für 3375 potenzielle Hausanschlüsse in die Erde zu verlegen,
erklärt Michael Müller, Projektleiter beim Bauunternehmen Leonhard Weiss, das als Generalunternehmer
den Zuschlag für den Netzausbau in Laupheim bekommen hat. In den kommenden vier Jahren sollen im gesamten Stadtgebiet
83 Kilometer Trasse verlegt werden, erklärt Müller. "66,8 Kilometer als Neubau, 16,2 Kilometer als Einzug in bestehende Rohranlagen."
Startschuss für die OEW im Landkreis
Der Spatenstich in Untersulmetingen ist der Startschuss für den Breitbandausbau der OEW im Landkreis Biberach, erklärt Wolfgang Rölle,
kaufmännischer Vorstand der Kommunalanstalt Komm-Pakt-Net. Diese wird ihre Aktivitäten im laufenden Jahr mit der OEW Breitband zusammenlegen.
Auch Rölle bekräftigt die Notwendigkeit des schnellen Ausbaus mit Glasfaser. "Der Bandbreitenbedarf verdoppelt sich alle zwei Jahre", so Rölle.
Deutschland habe hier enormen Aufholbedarf. Wie wichtig schnelles Internet sei, habe die Pandemie mit Homeoffice und Homeschooling noch einmal deutlich gemacht.
Mit den bisherigen Kupferkabeln, die eine physikalische Beschränkung auf maximal 100 MBit pro Sekunde hätten, komme man nicht weit.
"Wir sprechen hier von Gigabit, also von 1000 MBit - das gibt nur Glasfaser her", so Rölle. "Wir bauen jetzt das Netz der Zukunft."
Das vor allem in den Teilorten ersehnte schnelle Internet rückt also in greifbare Nähe. Wann genau die Laupheimer Haushalte mit schnellem Internet versorgt werden?
"Frühestens in zwei Jahren", lautet beim Spatenstich eine vorsichtige Prognose. Dann wird Netzbetreiber Netcom BW das "Turbo-Internet" durch die neuen Glasfaserleitungen schicken.